WentzelSaltzkrust : Gib endlich Liedtext!
Zu "Wenn die Landsknecht trinken": Zum einen steckt da auch die Differenz von "blitzsaubere/steckendreckige Dirne" drin. Dazu ist in meinem Spielverständnis auch eher weniger sexualisiertes "Ich möchte jede/n abknutschen, den/die ich erwische!" drin. Aber das ist mein persönliches Ding, weshalb ich mich (auch) daran reibe. Zum anderen suggeriert mir "Wenn die Landsknecht lieben, gibt's kein langes Kosen" so viel mehr als nur die Ablehnung von ewigem Minnespiel. Sondern auch Grenzüberschreitungen, ein "Nein!" nicht ernst nehmen oder die Mentalität "Ich nehme mir einfach was ich will". Was für mich prinzipiell auch Teil des Landsknechtspiels, aber im Bereich Sexualität maximal problematisch ist.
Zu "Die Feder am Sturmhut": Vielleicht ist mein Problem damit auch eher in meinem Spielverständnis begründet. Gerade Zeilen wie
"Ich glaube sie war erst sechzehn Jahr' [...] Was hatte das Mädel zwei frische Backen, Halli / Krach, konnten die Zähne die Haselnuss knacken, Hallo [...] Und als ich zum Abschied die Hand gab der Kleinen, Halli"
lösen bei mir den Eindruck aus, dass die weibliche Position nur schönes, anschauliches Objekt ist - nicht mehr. Mein Eindruck ist aber, dass wir im Lager über diese sehr klassischen Rollen hinaus sind - weshalb es mir nochmal als krasser Widerspruch aufgefallen ist. Ganz abgesehen davon, dass für mich ein Verhältnis mit einer sechzehnjährigen, minderjährigen Person auch IT nichts verloren hat.
Zum Thema Nationalismus: Alles anzupassen finde ich in der Umsetzung auch schwierig. Ich persönlich möchte aber nicht im Geviert stehen und aus vollem Herzen Dinge im Sinne von "Für Tilly! Für's Vaterland! Gloria Victoria!" singen. Durch die Übertragung auf Stirland, Karl-Franz, den Einen oder Sigmar ist für mich aber genug Distanz da, es trotzdem ins Spiel einzubauen. Ich habe aber auch für mich selber noch keine Mechanismen, um mit Wörtern wie "Vaterland" umzugehen (Wie es prinzipiell durch z.B. "Heimatland" zu ersetzen. Was nicht unbedingt weniger schwierig ist...).