Jeah. Mein erster Beitrag und dann was langes hierzu.
Aus meiner Sicht gibt es einen ziemlich klaren Unterschied zwischen "Weiberheldischem" Landsknechtspiel und den Dingen die schon als sexuelle Belästigung gelten. Nicht jeder im LKL ist ein Täter für sowas, das ist klar, ich meine es sind nicht mal alle die das Weiberheldenspiel für sich nutzen und es ist sicher das letzte Ziel dieses Spiel zu unterbinden, wie Tom schon schrieb.
Es gibt aber Dinge die definitiv zu weit gehen.
Wie sehr das die Aussenwirkung betrifft ist vielleicht unterschätzt, mich hat man mehrfach "gewarnt" im LKL zu spielen. Ob ich mir das wirklich antuen wollte.
Man sagt mir IT/OT ich solle nicht beim D3 am Tisch schlafen, wer weiß was man mit mir machen würde.
Wenn ich so Geschichten höre wie "Und dann hat er seinen Penis auf ihren Kopf gelegt und sie hat es nichtmal bemerkt" und alle um mich herum lachen, dann dreht sich mir doch der Magen um.
Solche Dinge wie das oben genannte mögen Einzelfälle sein, aber es sind definitiv Sachen für die man ausserhalb des Larp einfach mal Anzeige bekommen könnte.
Die Frage ist, wie kommt das?
Klare Antwort: Zu einem Teil ist es auf Seiten der (es soll nicht wertend klingen aber es ist hier ist der Opfer/Täter Terminus doch angebracht) Täter Gruppendynamik. Jedem erwachsenen Menschen sollte bewusst sein wie schnell sie Verhaltensweisen in einem Rahmen in dem Jeder so zu handeln scheint akzeptabel wirken und sich immer mehr steigern. Man will sich gegenseitig übertreffen, alles ist lustig, Alkohol tut sein übriges. Simpel und nur mit Selbstreflektion zu durchbrechen.
Zum anderen Teil auf Seiten des Opfers das "nichts sagen". Es gibt das "Wenn das deine Mutter wüsste". Wie weit ist das nicht LKLern Bewusst?
Warum sagt man in dem Moment als Opfer nichts? Ich habe hier übrigens mal reflektiert, denn auch für mich persönlich gibt es einen Vofall bei dem ich im Nachhinein über mich selbst den Kopfschüttel nichts gesagt zu haben. Hier war der Fall, dass ich baff war, dass MIR als Mitlandsknecht sowas passiert. Immerhin gehöre ich ja dazu und kenne die Leute? Hab mich also eher auf der "Treibenden" Seite dieses Spiels eingeordnet und fühlte mich dadurch sozusagen erhaben. Zum andern war es einfach Angst. 1 vs.5 schüchtert glaube ich unbewusst immer ein.
Das ist natürlich jetzt eine sehr persönliche Interpretation der Sache. Ich kann nicht in die Köpfe anderer Leute gucken und bin auch nicht in der Lage darüber Theorien aufzustellen.
Fakt ist aber: Wenn es an Selbstreflektion mangelt, braucht man ein klares "Das geht zu weit" vom Gegenüber um einschätzen zu können wie die Lage ist.
Also stellen sich zwei Fragen (oder, aus meiner persönlichen Sicht, da ich nicht finde das Opfer im Zugzwang sind, eine): Wie kann man die Selbstreflektion verbessern, damit etwaige Gruppendynamik durchbrochen wird? Wie kann man einem Opfer dazu bringen was zu sagen?
Ich verstehe Klaus Aussage zu dem Thema "Es trifft nicht die Richtigen" Und möchte hier auch nochmal aufgreifen "Eine Klare OT Ansage kann helfen"
Die MUSS aber mMn dann aus den eigenen Reihen kommen. 1. Weil, wie ich oben schon ausführte, ein potentielles Opfer nichts sagt 2.Durchbricht das Gruppendynamik.
Klingt nach einer simpelen Lösung. Wie gut das dann funktioniert wird man sehen. Auch auf die Gefahr hin die ewige Spaßverderberin und blöde Feministin zu sein werde ich jedenfalls definitiv mal drauf achten.