[2014] Artikelbrief

  • Wie schon des Öffteren angesprochen braucht es wieder mal einen neuen Artikelbrief.
    Ich habe etwas hier im Forum und etwas im Netz recherchiert und eine Kleinigkeit zusammengefasst.
    Er gleicht sehr dem alten Artikelbrief, hat aber ein paar Schlupflöcher mehr drin.


    Man kann noch einiges mehr an lustigen, unsinnigen, wichtigen, etc... Artikeln aufnehmen. Wird dann etwas länger beim Vorlesen.
    Sollte der Artikelbrief mehr, weniger, historischer, whatever werden?


    Et voilà, der Entwurf:
    [spoiler:gj0n77uq]Artikelbrief der Kampagne Drachenfest
    des Obrist Hinrich Tennenbrand.



    Der Knecht bezeuge freien Willens und ohne Zwang mit dem Durchlaufen des Jochs des Obristen Hinrich Tennenbrand die Einhaltung der folgend genannten Artikel für den Lauf der Kampagne bis zur Freistellung oder Entlassung durch den oben genannten Obristen.

    Er verspricht die Mannen an seiner Seite während der Zeit im Dienst wie seine eigenen leiblichen Brüder und ohne Acht auf Herkunft, Stand und Konfession zu ehren.

    Der Knecht verpflichtet für sich 30 Tage in einem Monat zu dienen und sich mit der vereinbarten Besoldung zu Sonnenuntergang zu begnügen, und soll nicht murren wenn der Sold einst ausbleibt. Dieser Sold wird im späteren ausgezahlt werden. Nach einer gewonnenen Feldschlacht wird der laufende Monat am Abend als voll angesehen, und mit dem nächsten Tag beginnt ein neuer Soldmonat.

    Der Knecht soll seinen Auftraggeber, Obristen, Fähnrich, Pfennigmeister, Hurenweibel, Feldweibel, Profoss und Rottmeister treulich dienen, den Schaden von ihnen wenden und ihr Frommen fördern, ebenso sollen er den Anordnungen und Befehlen der obig genannten ohne Widerrede folgen und befolgen.

    Der Knecht sollen nicht rebellieren , er soll sich nützlich machen auf dem Marsch zu oder von den Gegnern, auf Zügen oder Wachten, bei Tag und bei Nacht. Je nachdem es notwendig ist.

    Er soll sich verpflichten, Frauen, Kinder und Geistliche, und deren Hab und Gut, nicht zu schädigen, sofern diese nicht gegen sie zur Waffe, Magie oder andere Agression greifen und auch auf den Märschen und Pausen nicht ohne Anordnung oder Befehl der Hauptleute zu plündern.


    Wer vor abgedientem Monat oder ohne Erlaubnis der Hauptleute den Haufen verlässt, soll ehrlos sein und an Leib und Leben gestraft werden. Wer in der Schlacht oder bei einem vom Auftraggeber anders gewünschtem Dienst die Flucht ergreift, nach durchgezähltem Antreten nicht erscheint oder sich heimlich oder offensichtlich davon schleicht, darf straflos niedergestochen werden. Wer einen solchen Feigling niederstösst verdient noch grossen Dank und erhält des Niedergestossenen seinen Sold.

    Ohne Erlaubnis der Hauptleute dürfen die Knechte auf keine Weise mit dem Gegner schriftlich oder mündlich über Krieg, Frieden, Niederlage und Sieg verhandeln. Wer Verrat, Fremdverhandeln oder Verleumdung eines anderen Knechts anzeigt, bekommt dafür mindestens einen Monatssold und grossen Dank, der Schuldige aber wird Gerichtet.

    Wenn es zu Schlägereien kommt, sollen die Umstehenden dreimal Frieden gebieten. Wer dem nicht nachkomme, darf straflos niedergestossen werden. Sollte es bei einer Schlägerei zum Ziehen von Waffen oder zur Anwendung von Magie kommen gilt der Frieden als gebrochen und der Schuldige darf straffrei niedergestochen werden.

    Der Knecht soll im eigenen Lager nicht beim Glücksspiel betrügen, nicht stehlen , im Suff einen anderen Knecht schlagen oder ihm ein anderes Unrecht antun. Weiterhin darf nicht weiter gespielt werden als das Gegenüber mit barer Münze bezahlen kann. Eine Schuld beim Glücksspiel darf nicht über das Doppelte des letzten Monatssoldes liegen. Wer dagegen verstösst soll als Finsterdudel, ehrlos und schlitzohrig gelten und wird vom Profoss und seinen Steckenknechten gerichtet

    Wer die verlesenen Artikel nicht einhält, wird als eidbrüchig an Leib und Leben gestraft werden. An die Artikel sind auch die im Haufen Dienenden gebunden, die bei der Eidleistung zufällig nicht anwesend waren.[/spoiler:gj0n77uq]
    Feuer frei für Kritik und Anmerkungen

  • Moin!


    Spontan fallen mir drei Dinge ein, wobei ich ad hoc aber noch keine Idealformulierung oder konkrete Idee habe (die erste Tasse Tee wirkt noch nicht).


    1. Mir gefiel im letzten Jahr die Formulierung „ … Achtung ernstzunehmender Religionen …“ (?) im internen Artikelbrief beim Thalhofer Tross. Das wäre eine gute Ergänzung bei „Frauen, Kinder und Geistliche“, denn gerade im Larp und auf dem DF gibt es eine Flut von 1-Mann/Frau-Religionen, wo die Leute zugleich Oberpriester, Paladin und einziger Gläubiger ihrer Religion sind und gerade dann den Glauben entdecken, wenn sie ihn dringend brauchen und er für sie von Vorteil ist. Der Satz „Geistliche einer ernstzunehmenden Religion“ kann dann zum Element im Spiel werden, wenn die LK vor Ort zu diskutieren, ob der Geistliche jetzt ernst zu nehmen ist oder nicht.


    2. Auf dem DF ist der Fantasy-Faktor hoch, d.h. es laufen einem viele Fremdrassen und magische Kreaturen über den Weg, die nicht in die Kategorie „Elf, Zwerg, Halbling, orkähnliche Kreatur (Ork, Goblin, Hobgobbo, Oger etc.)“ fallen. Mit einem Satz könnte man vielleicht eine grobe, offizielle Verhaltensempfehlung im Umgang mit denen aufstellen. So in Richtung „sind nicht kaputt zu hauen bis der Obrist es offiziell anordnet und bei Besuch im LKL nur an der Leine zu führen“. Also für meinen Charakter ist ein haariger Tiermensch auf zwei Beinen nicht der Regelfall und das Normalste was rumläuft.


    3. Eventuell könnte man mit einem Satz den Tross des gesamten LKL noch extra erwähnen, denn dieser stützt einen guten Teil unseres Spiels. So in Richtung „der Obrist hält sowohl seine gütige, schützende Hand über den Tross des LKL wie er auch seine schmerzende, strafende Faust diesem androht“. Sprich, wer sich am Tross vergreift kriegt Ärger mit dem Obristen und allen anderen Knechten. Baut der Tross Mist, dann hat auch er mit Konsequenzen zu rechnen.


    Eventuell editiere ich noch mal, wenn mir nach der 1. Tasse Tee bewusst wird, was ich jetzt geschnieben habe. ;)

  • Finde ich gut. Mir persönlich fehlt noch der Zusatz: "Wer Beute macht, soll sie behalten oder teilen wie es ihm beliebig ist. Es sei denn der Hauptmann fordert ein."


    Zu Dodos Vorschlägen:


    1. Kann man diskutieren. Wäre durchaus interessant, bezweifle aber, dass es notwendig ist. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass jemand mit dem Argument gekommen ist um nicht auseinander genommen zu werden.


    2. Sollte man weg lassen. Für z.B. einen Imperialen ist es fester Bestandteil Tiermenschen auf Sicht umzulegen. Dann müsste man alle Gruppen und Wesen gleich behandeln, was ich nicht gut finde. So müssten Gruppen ihren Hintergrund verbiegen. (Manche mögen Orks nicht, manche Tiermenschen nicht, manche Chaoten nicht.)


    3. Mir wurscht.

    Bernhard "Die Makrele" Makrelowic, Landsknecht des Drakenhof 3

    • Offizieller Beitrag

    Abgesehen vom Anpassungesfehler bei

    Zitat

    Der Knecht sollen nicht rebellieren

    , finde ich den Artikelbrief so gut.


    Zu den Vorschlägen von Markus:
    1. Diesen Zusatz fände ich rein OT lustig, aber IT dürfte das nichts ändern. Aber warum nicht.


    2. Mein Charakter hat sich dran gewöhnt, dass im Ausland komische Gestalten rumlaufen, die doofen davon werden halt ignoriert. Daher: mir wurscht.


    3. Ich sehe die Idee daran, aber so wie der Artikelbrief aufgebaut ist, macht es wenig Sinn, den Tross extra zu erwähnen, da auch dieser aus Knechten und Mägden besteht, es ist nirgendwo erwähnt, ob diese kämpfen oder dem Tross angehören. Ausserdem bekommt jemand, der sich am Tross vergreift, nicht mit dem Obristen Ärger, sondern mit dem Hurenwaibel oder dem Profoss, wenn ich das richtig verstanden habe?


    Mir fällt allerdings erst jetzt auf, dass Mägde gar nicht erwähnt sind... vielleicht ein rumdrucksender Satz ganz am Ende, dass Mägde sich natürlich auch an den Artikelbrief zu halten haben? Alles gendergerecht aufzuschreiben fände ich total übertrieben.

  • Ich wäre dafür, "Knecht" durch "Landsknecht" zu ersetzen.

    HERR Johannes Maternus Semmelbecker VON Oscheheim<br />Der Jaques meinte, des wüdde sisch bessä anhöre tun als Bembelhennes, vor allem bei de Mädsche un uff düpplomadische Müschione.

  • Pro Plünderschein und Pro für Einmalige Tages-Soldauszahlung.


    Vielleicht wieder so wie früher. Eine lange Warteschlange Knechte vor dem Zelt des Pfennigmeisters. Das hat mir
    2009 oder war das 2010 ?? gut gefallen.

    Andreas Grimm - Landsknecht aus Oschenheim
    Beruf: Wirt "Zum tüchtigen Knecht"

    • Offizieller Beitrag

    So, nach einer durchgeschwatzen Nacht und viel Nachdenken haben der Max, der Hubert, und meine Wenigkeit einen Artikelbrief zusammengesetzt. Ausgehend vom Fridrich Blaus Hinweisen aus dem Fronspergerschen "Erbe", von Sallys Beitrag in diesem Thread haben wir etwas ausgeheckt.


    Der Artikelbrief bildet eine Art "AGB", eine Art "Kleingedrucktes". Lest ihn euch durch, benutzt ihn. Denn die DF-relevanten Details kommen aus dem "Knechtenzettel", in welchem der Vertrag zwischen Obrist und Knecht geschlossen wird.




    Geleitzettel




    (Thread zum Knechtenzettel)


    edit 18.6.2014 - Wegen neuerer Version Artikelbrief rausgenommen/gelöscht